Glaube, Freude, Glück, Liebe

Aha! (Der Groschen ist gefallen), Überraschung

Aus allen Wolken fallen (Jesaja 14, 12)
Das also war des Pudels Kern (Goethe: Faust)
Es geschehen noch Zeichen und Wunder (2. Moses, 7, 3)
Heureka = Ich habe es gefunden (Archimedes)

Freude

Die Erde hat mich wieder (Goethe: Faust, Teil I, Nacht)
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein (Goethe: Faust, Vor dem Tor)
Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt (Goethe: Egmont)
Mich ergreift, ich weiß nicht wie, himmlisches Behagen (Goethe: Tischlied)

Glaub' ich nicht

Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube (Faust, Teil I, Nacht)
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr (Mt, 19, 24)
Der Wunsch ist Vater des Gedankens (Shakespeare: Heinrich IV, IV,4)
Es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio (Shakespeare: Hamlet, 1,5)
Etwas ist faul im Staate Dänemark (Shakespeare: Hamlet 1,4)
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie (Goethe: Faust)
Potemkinsche Dörfer (Fürst Potemkin, Katharina II, 1787)

Glauben, Hoffen, Warten

Dieser Kelch möge an mir vorübergehen (Mt, 26, 39)
Der Dinge harren, die da kommen (Lukas, 21, 26)
Durch diese hohle Gasse muß er kommen (Schiller: Tell, IV, 3)
Der Glaube versetzt Berge (Mt, 17, 20)
Komme, was kommen mag (Shakespeare: Macbeth,1,3)
Silberstreifen am Horizont (Gustav Stresemann, 1924)

Glück, Unglück

Aus der Not eine Tugend machen
Elysium (Glückszustand) (Homer)
Es möchte kein Hund so länger leben (Goethe: Faust)
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde (Schiller: Wallenstein III,3)
Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt (Romeo und Julia, 2,2)
Meine Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer (Goethe: Faust: Gretchens Stube)

Liebe

Beim wunderbaren Gott - das Weib ist schön (Schiller, Don Carlos, II, 8)
Die ist es, oder keine sonst auf Erden! (Schiller: Braut von Messina) (kurz: Die oder keine)
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet! (Schiller: Glocke)
Halb zog sie ihn, halb sank er hin (Goethe: Der Fischer)
Liebe macht blind (Platon)
Jeder ist sich selbst der Nächste (röm.)
Jeder liebt sich selbst nur am meisten (Lessing: Nathan d.W., III,7)
Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar (Schiller: Der Jüngling am Bache)
Schweig still, mein Herz! (Mörike)
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! (Goethe: Willkommen und Abschied)
Zärtlichkeit ist das Ruhen der Leidenschaft

Ansehen, Lob, Mut

Ansehen, Ruf, Schuld

Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst (Shakespeare, Hamlet, II, 2)
Besser als sein Ruf sein (Schiller: Maria Stuart, III, 4 / Ovid)
O welch ein edler Geist ist hier zerstört (Shakespeare: Hamlet, 3,1)
Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterland (Matthäus 13,57)
Der werfe den ersten Stein (Johannes, 8,7)

Bezeichnungen für andere Menschen

Abschaum der Menschheit (NT: 1. Korinther, 4,13)
Der Geist, der stets verneint (Goethe: Faust)
Papiertiger (Mao Tse-tung)
Ein Wolf im Schafspelz (Mt, 7,15)

Eigenlob

Alle großen Männer sind bescheiden (Lessing)
Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt (Schiller, Wilhelm Tell, I, 1)
Hochmut kommt vor dem Fall (AT: Sprüche Salomos, 16,18)

Lob, Anerkennung

Auf Händen tragen (Psalm 91)
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus (Goethe: Iphigenie auf Taurus, I, 3)
Ehre, wem Ehre gebührt! (AT, Römer 13, 7)
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister (Goethe)
Nicht loben werd' ich's, doch ich kann's verzeihn (Schiller: Wallensteins Tod,2,2)

Mut, Tapferkeit

Der bessere Teil der Tapferkeit ist Vorsicht (Shakespeare, Heinrich IV, V, 4)
Die Kastanien aus dem Feuer holen (La Fontaine)

Mensch, Zwischenmenschliches, Taten, Unentschlossenheit

Freundschaft

Alles verstehen heißt alles verzeihen
Eine Hand wäscht die andere (Seneca u.a.)

Geistige und körperliche Eigenschaften

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach (Mt, 26,41)
Gelobt sei, was hart macht (Nietzsche: Zarathustra)
Gesunder Geist in gesundem Körper (Juvenal: Satiren) (mens sana in corpore sano)
Wir leben nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben (Sokrates)
Was mich nicht umbringt macht mich stärker (Nietzsche)

Der Mensch, Mann, Frau

Das Kind im Manne (Nietzsche: Zarathustra)
Jeder Mensch hat seinen Preis
Der Mensch ist das Maß aller Dinge (Platon)
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Matthäus 4,4)
Schwachheit, dein Name ist Weib! (Frailty, thy name is woman!) (Shakespeare: Hamlet I,2)
Selbst ist der Mann! (Goethe: Faust 2)
Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht (Nietzsche: Also sprach Zarathustra)

Taten

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen (Matthäus 7, 16)
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden (Horaz)
Das eben ist der Fluch der bösen Tat (Schiller: Wallenstein, 5,1)
Es gibt nichts Gutes außer: man tut es (Erich Kästner)
Es ist vollbracht (Johannes, 19, 30)
Jeder ist seines Glückes Schmied
Ohne Fleiß kein Preis = Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt (Hesiod, grch)

Unentschlossenheit

Man schlägt den Sack und meint den Esel
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge (Shakespeare: Hamlet, 1,2)
Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage (Shakespeare: Hamlet 3,1)
Was tun? spricht Zeus (Schiller: Gedicht: Die Teilung der Erde)
Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust (Goethe: Faust)

Vergänglichkeit

Ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt (Wilhelm Hauff: Gedicht: Reiters Morgengesang)
Nichts ist dauernder als der Wechsel = Alles fließt (Heraklit)
Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein (Goethe: Faust, Studierzimmer)
 

Namen, Reden, Ruhe, War wohl nichts

Namen, Worte, Begriffe für Reden ...

In medias res (ohne Umschweife zur Sache kommen) (Horaz)
Mit Worten läßt sich trefflich streiten (Goethe: Faust)
Name ist Schall und Rauch (Goethe: Faust: Marthens Garten)
Nomen est omen (Plautus)
Roter Faden (Goethe: Wahlverwandtschaften, 2,2): Taue der englischen Marine
Der springende Punkt (Aristoteles: Herz des Vogels im Ei, das sich entwickelt und hin- und herbewegt)
Der Stein des Anstoßes (Jesaja 8,12)

Reden (viel, wenig, hör' auf zu reden!)

Getretner Quark wird breit, nicht stark (Goethe)
Gut gebrüllt, Löwe (Shakespeare: Ein Sommernachtstraum V, 1)
In der Kürze liegt die Würze (Shakespeare: Hamlet)
Da schweigt des Sängers Höflichkeit
Der langen Rede kurzer Sinn (Schiller: Wallenstein, 1,2)
Der Rest ist Schweigen (Shakespeare: Hamlet, letzte Worte Hamlets)
Störe meine Kreise nicht! (Archimedes)
Der Worte sind genug gewechselt, laßt mich auch endlich Taten sehen (Goethe: Faust)
Wo Worte selten, haben sie Gewicht (Shakespeare: Richard 2., 2,1)

War wohl nichts

Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt (Wilhelm Busch, "Plisch und Plum", 1882)
Der Berg kreißte und gebar eine Maus (Horaz)
Alter schützt vor Torheit nicht (Shakespeare, Antonius und Cleopatra, I, 3)
Auf Sand gebaut haben (Matthäus 7,26)
denn sie wissen nicht, was sie tun (Lukas, 23, 34)
Es irrt der Mensch, solang er strebt (Faust, Prolog im Himmel)
Gewogen und zu leicht befunden (AT: Daniel 5,27)
In bunten Bildern wenig Klarheit (Goethe: Faust, Vorspiel)
Mea culpa
Milchmädchenrechnung (La Fontaine)
Pyrrhussieg (280/279 v.Chr.)
Viel Lärm um nichts (Shakespeare)
Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt (Mt, 20,16)
Wo rohe Kräfte sinnlos walten (Lied v.d. Glocke)

Wissen, Zeit

Wissen, Nichtwissen

Allwissend bin ich nicht, doch ist mir viel bewußt (Faust, Teil I, Studierzimmer)
Augen haben und nicht sehn, Ohren haben und nicht hören (115. Psalm)
Da steh' ich nun ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor (Goethe: Faust)
Ein Buch mit sieben Siegeln (Offb. d. Johannes, 5,1)
Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf (Psalm 127,2)
Er denkt zuviel, solche Leute sind gefährlich (Shakespeare: Julius Cäsar, I, 2)
Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen (Goethe: Faust)
Das wissen die Götter (Homer: )
Früh übt sich, was ein Meister werden will (Schiller: Wilhelm Tell, III, 1)
Im dunkeln tappen (5. Moses)
Ich weiß, daß ich nichts weiß (Sokrates)
Der kluge Mann baut vor (Schiller: Wilhelm Tell, 1,2)
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens (Schiller: Jungfrau v. Orleans, 3,6)
Mein Name ist Hase
Nie sollst Du mich befragen (Wagner: Lohengrin,1,3)
Nur der Irrtum ist das Leben und das Wissen ist der Tod (Schiller: Kassandra)
Tadeln können zwar die Toren, aber besser machen nicht (Langbein)
Der Weisheit letzter Schluß (Goethe: Faust II)
Wenn Thorheit täte weh, oh, welch erbärmlich schrein würd in der ganzen Welt, in allen Häusern sein (Friedrich v. Logau, 19. Jh)
Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen (Goethe: Faust)
 

(Richtige) Zeit

Alles zu seiner Zeit (AT)
Der Anfang vom Ende (Shakespeare, Ein Sommernachtstraum, V, 1)
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben (röm.)
Carpe diem (Horaz)
Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein (Mt, 19,30)
Es ist noch nicht aller Tage Abend (Titus Livius, röm.)
Ich sage wenig, denke desto mehr (I hear, yet say no much, but think the more)(Shakespeare: Heinrich VI, IV, 1)
Ich wollte, es würde Nacht oder die Preußen kämen (Wellington)
Im Anfang war das Wort (Johannes, 1,1)
Im Anfang war die Tat (Goethe: Faust)
In Bereitschaft sein ist alles (Shakespeare: Hamlet, V,2)
Meine Stunde ist noch nicht gekommen (Johannes, 2,4)
O tempora, o mores! (Cicero) (Oh diese Zeiten, oh diese Sitten!)
Spät kommt Ihr - doch Ihr kommt (Schiller: Wallenstein I,1)
Wer zuerst kommt mahlt zuerst (Sachsenspiegel)
Die Zeit ist aus den Fugen (Shakespeare: Hamlet, 1,5)

Freiheit, Kampf, Krieg, Frieden, Geld

Freiheit

Die Gedanken sind frei
Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten (Lessing: Nathen der Weise, IV, 4)
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (Rosa Luxemburg)

Kampf, Rache, Zwischenmenschliches

Auf zum letzten Gefecht (Internationale, Kampflied d. internationalen Arbeiterbewegung)
Auge um Auge, Zahn um Zahn (3. Mose)
Die Rache ist mein (5. Moses 32,35)
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt (Wilhelm Tell, IV, 3)

Krieg und Frieden, Politik

Ich kam, ich sah, ich siegte (veni, vidi, vici) (Cäsar)
Der Krieg ist der Vater aller Dinge (Heraklit)
Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln (v. Clausewitz)
Panem et circenses (Brot und Spiele) (Juvenal)
Politik ist die Kunst des Möglichen (Bismarck)
Schwerter zu Pflugscharen (Jesaja 2,4)

Geld, Besitz

Geben ist seliger denn nehmen (Apostelgesch. 20, 35)
Gebet, so wird euch gegeben (Lukas, 6,38)
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles (Goethe: Faust: Abend)

Lebensweisheiten, sonstiges

Knappe Sachen

Auf Herz und Nieren prüfen (Psalm 7,10)
Auf des Messers Schneide stehen (Homer, Ilias)
Damoklesschwert (Cicero / Horaz)
Die Spreu vom Weizen trennen (Matthäus 3,12)

Lebensweisheiten

Adel verpflichtet / Noblesse oblige
Aus Spöttern werden oft Propheten (Shakespeare, König Lear, V, 3)
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann (Schiller, Wilhelm Tell, III, 1)
Das Bessere ist der Feind des Guten (Voltaire)
Cogito, ergo sum (René Descartes)
Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt (Benjamin Franklin)
Erlaubt ist, was gefällt (Goethe)
Die ganze Welt ist eine Bühne /ein Theater (Shakespeare: Wie es euch gefällt, II, 7)
Das Gesetz des Dschungels (Kipling: Dschungelbuch)
Leben und leben lassen (Schiller: Wallenstein)
Neue Besen kehren gut
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir (Seneca)
Niemand ist eine Insel
Die Sterne lügen nicht (Schiller: Wallensteins Tod III,9)
Steter Tropfen höhlt den Stein (Ovid)
Was nicht verboten ist, ist erlaubt (Schiller: Wallenstein)
Wehre den Anfängen (Ovid)
Die Welt will betrogen sein (15. Jh)
Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe (Terenz, röm.)
Wer Wind sät wird Sturm ernten (AT)
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten (Goethe: Goetz v. Berlichingen, 1)

 

Neues, Altes

An die große Glocke hängen
Business as usual (Churchill, 1914)
Dieses war der erste Streich (Busch: Max u. Moritz)
The same procedure as every year (Dinner for one)

Schlechte Sachen (Schei..!)

Hiobsbotschaft (AT: Hiob)
Die ich rief, die Geister, Werd´ ich nun nicht los. (Goethe: Zauberlehrling)
Die Hölle auf Erden (AT: Apokryphen, Weisheit Salomons 1,14)
Das kleinere Übel (Platon)
O hätt ich nimmer diesen Tag gesehen (Schiller: Wallensteins Tod,4,2)

Schluß

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende (von Schill, 1809, preuß. Offizier)
Mach deine Rechnung mit dem Himmel (Schiller: Wilhelm Tell, 4,3)
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan (Schiller: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua)
Last, not least (Though last, not least in love) (Shakespeare: Cäsar, 3,1)
Nach mir die Sintflut (Marquis de Pompadour)
Tabula rasa

sonstiges

Auf fruchtbaren Boden fallen (Matthäus 13, 8)
Da war's um ihn geschehen (Goethe: Der Fischer)
Durch Abwesenheit glänzen
Dem Manne kann geholfen werden (Schiller: Die Räuber)
Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden (Wilhelm Busch)
Seid fruchtbar und mehret euch (1. Moses 1, 28)
Selig sind ... (Matthäus 5)
Sie säen nicht, sie ernten nicht (Matthäus 6, 26)
Sirenengesang (verlockende, verführerische Worte) (Homer)
Sisyphusarbeit (Felsblock auf Berg) (Homer)
Der Stoff, aus dem die Träume sind (Shakespeare: Der Sturm, 4,1)
Suchet, so werdet ihr finden (Matthäus 7,7)
Sündenbock (3. Moses, 16, 21)
Den Teufel mit Beelzebub austreiben (Matthäus 12, 24)
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland (Paul Celan)
Tohuwabohu (1. Moses 1,2)
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt (Goethe: Erlkönig)
Vater werden ist nicht schwer (Wilhelm Busch)
Was da kreucht und fleucht (Schiller: Wilhelm Tell 3)
Wehe, wenn sie losgelassen (Lied v. d. Glocke)
Wer Ohren hat zu hören, der höre (Mt., 11,15)

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© Ralf Neidling